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Herrengasse 3 | Bierhalle Kündig

Geburtsort des Schottisch «Steiner Chilbi»

Das Musikstück Steiner Chilbi ist mit dem Haus an der Herrengasse 3 tief verwurzelt. Das Restaurant Bierhalle oder auch Restaurant Kündig genannt, steht mitten im Dorfzentrum.

 

Das Haus, mit seinem schönen Vorgarten wird seit dem 1800 Jahrhundert von der Familie Kündig bewirtet. Die ganze Männer-Kündig Dynastie waren Coiffeure und Wirtsleute mit Leib und Seele.

Schon 1848 wird der Name Kündig erstmals im Grundbuch Steinen mit der Liegenschaft Bierhalle erwähnt. 1963 wurde ein neuer Flachdachbau vor das alte Holzhaus Bierhalle mit dem Namen Hotel Kündig gebaut. So ist das Haus gestanden bis 1980.

Bierhalle Kündig vor 1963

Der Tambourenverein wurde im Restaurant Kündig gegründet. Gründungsmitglieder waren Annen Josef, Hofer Armin und Kündig Paul. In den 60-iger Jahren herrschte ein spürbarer Mangel an Fasnachts-Tambouren. Alt Narrenvater Josef Annen suchte nach Lösungen und zusammen mit alt Narrenvater Paul Kündig beschlossen sie einen Anfängerkurs für Tambouren durchzuführen. Als Instruktor konnte der erfahrene Schwyzer Tambour Anton Kälin gewonnen werden. Das war der Anfang des heute sehr erfolgreichen Tambourenvereins Steinen mit alt Narrenvater Josef Annen als erstem Präsidenten.

Als Vorlage für die neuen Anfänger-Tambouren diente die Tonband-Aufnahme des Steiner Narrentanzes von «Buri-Tönel»

In den 1960 Jahren wurden vom Jungmännerbund und der Musikgesellschaft die legendären Theater im Sääli aufgeführt.

Und so sieht es nach dem Umbau 1981 bis heute aus. Das Restaurant mit dem grossen Saal im Parterre ist nach wie vor unter dem Namen «Realisierbar» vorhanden und kann für Anlässe gemietet werden.

Heutige Ansicht des Hauses

Ein Restaurant mit Tradition und Geschichte, die das Dorf Steinen prägte. Das Model wurde Massstabgetreu von Josef Annen sel. Käserei nachgebaut. Im Parterre befand sich das Restaurant, im 1. Stock  der grosse Saal.  

Das Bild zeigt die original Getränke- und Speisekarte von damals inklusive der Preise.

Getränkekarte von damals

Herrengasse 3 | Bierhalle Kündig

Steiner Chilbi

1933 fand die Ur-Aufführung des schweizweit bekannten Schottisch «Steiner Kilbi» im grossen Saal im 1. Stock der Bierhalle Kündig statt mit der Kapelle Jost Ribary.

 

Am Montag 2. Oktober 1933 war die Geburtsstunde und 2023 wurde die Komposition 90-jährig.

 

Jost Ribary, Komponist und Musiker, war gerne und ein oft gesehener Gast bei der Familie Kündig. Heute musiziert bereits die 3. Generation Jost Ribary. Man darf sagen, dass die Steiner Chilbi sein bekanntestes Werk war. Jost Ribary sen. Klarinette , Walter Wild Akkordeon, Josef Kündig Bruder von Paul Kündig sen. & Wirt Bierhalle – Klavierbegleitung

Plakat der Steiner Chilbi von 1933

Es durfte jeweils nur am Chilbi Samstag und Montag getanzt werden. Am Sonntag spielte die  Ländlermusik auch auf, jedoch war das Tanzen an diesem Tag untersagt, da es Rosenkranz-Sonntag war.

Diverse Maskenbälle haben im Sääli der Bier-Halle stattgefunden. Es wurden zwei verschieden farbige Tanzbändel verteilt, da nicht alle Gäste gleichzeitig Platz hatten auf der Tanzfläche. So konnten einmal jene mit dem roten Bändel tanzen und bei der nächsten Runde jene mit dem blauen.

Einladungskarte für den Maskenball anno 1907

Bereits Mitte des 18. Jahrhunderts war die Fasnacht ein wichtiger Bestandteil in Steinen.  Am 17. Februar 1877 wurde Josef Kündig Bierhalle zum Narrenvater erkoren.

Im Boten der Urschweiz wurde geschrieben: «Nachdem Steinen berühmt schon von Zeiten her durch seine urchige Maskerade, seit langem ohne Narrenvater war, also in tiefer Beziehung verweist dastand, ist heute die hochwichtige Neuigkeit zu melden das nämlich seit letztem offenen Güdelmontag dieser Ehrenposten wiederum besetzt ist. Der Barbier Josef Kündig im Dorf zum Narrenvater erkoren. Eine Wahl die uns dafür bürgt, dass wir in ihm den rechten Mann gefunden, darum sei dem Gewählten auch ein Hoch gebracht « Eine grosse Ehre für das Dorf Steinen.

 

Ein Haus voller Leben und unzähliger Geschichten, die das Dorf und seine Einwohner geprägt haben.

 

Die Fasnachts-Rott versammelte sich immer im Sääli im 1. Stock zum Start der Fasnachtstage. Durch das Maschgradengässli nüsselten sie auf den Dorfplatz, was auch heute noch Tradition ist. Es waren nur Männer in der Rott verkleidet.

Um 19.00 Uhr mussten alle ihren Blätz bei der Familie Schorno – Maskengarderobe abgeben. Ab 20.00 Uhr kamen dann die Damenmasken zum Zug.

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