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Herrengasse 9

Kernbau aus dem Jahr 1322

Der Kernbau in der Herrengasse 9 ist aus dem Jahr 1322. Im Laufe der Zeit wurde jedoch mehrmals angebaut und erweitert. An der Ostseite wurde gleich ein zweites Haus daran gebaut. Gut ersichtlich ist, dass auf der Strassenseite des Hauses ein Stall angebaut wurde. Dieser ist mit viel jüngerem Baustil erbaut worden. Von aussen fällt dieses alte Holzhaus vor allem mit seiner orangefarbenen Schindelfassade auf.

 

Im Jahre 2021 wurde das Haus verkauft, Küche und Bad wurden ausgeräumt. Die Täferverkleidungen wurden zu diesem Zeitpunkt entfernt und anschliessend wurde das Haus der Denkmalpflege zur Untersuchung freigegeben.

Leider sind die Berichte bis anhin noch nicht erschienen, deshalb gibt es auch noch nicht so viele Informationen über dieses Haus.

Im Inneren des Hauses sind die meisten Räume mit Täfer aus dem 20. Jahrhundert verkleidet. In den freigelegten Räumen ist das alte Handwerk sehr schön zu sehen. Es ist noch sehr vieles im Originalzustand. Auch die Präzision der Holzverarbeitung ist sehr hoch und äusserst sauber verarbeitet worden. Das ist nicht üblich für diese Zeit. Dies deutet auf ein eher gehobenes Haus hin.

Die Böden im Eingangsbereich und in der Küche sind noch aus der Bauzeit von 1322. Die fassadenbündigen Bohlenböden sind dort noch sehr gut ersichtlich. Die Wände sind alle schwarz vom Russ der offen Rauchküche. Auch die Böden in den oberen Stockwerken sind zum Teil noch im Originalzustand. Ein Teil der Böden wurde bei einem späteren nicht bekannten Umbau ersetzt.

Schön zu sehen ist hier eine Brettertür. Sie besteht wie meistens aus zwei Brettern, welche durch zwei konische Keile verbunden sind. Von vorne wurden zudem Holznägel durchgeschlagen. Das rechte Brett ist direkt in der Wand eingelassen und hat kein Stahlscharnier. Die Türe ist komplett original. Aussergewöhnlich an dieser Tür sind die zwei Pfosten, in der Fachsprache «Mantelstüde» genannt. Sie weisen eine Breite von mehr als 25 cm auf.

Beim Haus Herrengasse 9 ist der Stallanbau sehr schön zu sehen. Der Anbau ist kein Blockbau wie das Haupthaus. Er wurde in Riegelbauweise erstellt. Der Riegelbau ist von aussen mit einer Holzverkleidung eingeschlagen, später wurde auch dieser Teil mit Schindeln überzogen. Von innen ist der Riegelbau sichtbar, da dieser als Dachboden und Holzlager genutzt wurde.

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