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Bahnhofstrasse

Als die Gotthardbahn gebaut wurde

Die Gotthardbahn und somit der Betrieb des Bahnhofs Steinen wurde 1882 eröffnet. Es gab demnach vorher keine Bahnhofstrasse und die Strasse nach Goldau erfolgte über die heutige Breitenstrasse. Die Häuser an der Bahnhofstrasse sind also noch nicht sehr alt. Im Inventar geschützter Bauten und Objekte (KIGBO) sind aber gleich drei Häuser an der Bahnhofstrasse aufgeführt. Im Haus Nummer 8 ist das bekannte Maskenatelier von Verena Steiger beheimatet. Es wurde als Geschäftshaus konzipiert und orientiert sich farblich und formal an der italienischen Villenarchitektur. Die Steiner und Steinerinnen konnten hier früher ihr Salz beziehen beim Horat und rechts daneben bei Inderbitzin die Schuhe flicken lassen. 

Das Haus Nummer 6 gehört der Familie Annen, die drei Generationen lang die Gemeindeschreiber gestellt hat. Die Büros der Gemeinde und eine Ablage der Kantonalbank befanden sich bis zum Bezug der Gebäude im Dorfkern in diesem Privathaus. 

Das Haus 25 (auch Villa Reseda genannt) ist die Direktionsvilla der Polstermöbelfabrik Horst. Im alten Teil des dahinter liegenden Fabrikationsgebäudes war zuerst die Weinhandlung Nägeli beheimatet. 

Wie wohl bei den meisten Bahnhöfen in der Schweiz baute man gegenüber ein Gasthaus Bahnhof, das hier in Steinen mit einem sonderbaren Türmchen ausgestattet wurde. Als in der Firma Horst weit mehr Angestellte beschäftigt waren als heute, hatte das Bahnhöfli gute Zeiten erlebt. In den letzten Jahren gab es aber mehrere Pächterwechsel. Noch aus der Gründerzeit der Eisenbahn stammt wohl der Holzbau hinter der ehemaligen Schmitte Schorno, der heutigen Töffgarage Horat. 

Dort, wo sich die Bahnhofstrasse, die Breitenstrasse und die Herrengasse treffen, dominiert das stattliche Haus der Witwe Camenzind, in dem eine Distillerie betrieben wurde. Heute befindet sich hier eine Arztpraxis. Erbauerin ist jene Witwe Camenzind, die nicht nur Unternehmerin war, sondern auch das Sommerferienheim Weidli gegründet hat. 

Die Häuser auf der linken Seite mit den ungeraden Nummern wurden erst später gebaut. 

Ein Trottoir gab es ursprünglich nicht und wurde erst auf private Initiative erbaut. Direktor Baumann von der Weinhandlung Nägeli AG hatte die Idee aufgegriffen. Erst mit dem Bau der Häuser auf der linken Seite konnte auch hier ein durchgehendes Trottoir bis zum Bahnhof realisiert werden.

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